Die Verdachtsdiagnose „Tripper-Infektion" kann schnell anhand der Symptome erstellt werden. Um ganz sicher zu gehen, muss ein Harnröhrenabstrich durchgeführt werden. Aus diesem können dann unter optimalen Bedingungen Kulturen des Erregers und ein Antibiogramm angelegt werden. Ein Antibiogramm zeigt, wie stark die Gonokokken auf bestimmte Antibiotika reagieren. Das ist vor allem wichtig, um resistente (widerstandsfähige) Bakterienstämme gezielt bekämpfen zu können.
Die Anzucht der Erreger funktioniert jedoch nicht immer. Die Bakterien benötigen durchgehend (bei der Entnahme, dem Transport und im Labor) optimale Bedingungen. Das kann oft nicht gewährleistet werden. Ein negatives Ergebnis schließt also eine Infektion mit Gonokokken nicht sicher aus.
Das Blut wird im Labor untersucht. Es gilt hierbei, festzustellen, ob die Bakterien bereits die Blutbahn erreicht haben. Wenn das passiert ist, darf das Antibiotikum nicht nur lokal verabreicht werden.
Lebt der Patient in einer festen Beziehung, muss auch der Partner mituntersucht werden. Sonst kommt es immer wieder zu gegenseitiger Ansteckung (Ping-Pong-Infektion) und die Krankheit wird chronisch.
Gonokokken werden oft zusammen mit anderen Erregern übertragen. Es kann zum Beispiel zur zusätzlichen Infektion mit Chlamydien und sogar Aids-Viren kommen, da sie alle den gleichen Übertragungsweg wählen (sexuelle Übertragung).
Die Tripper-Infektion kann auch Gelenke befallen und ein Gonarthritis auslösen. Diese spezielle Art der Gelenkentzündung muss gegen die häufiger vorkommende rheumatische Arthritis abgegrenzt werden. Die rheumatische Entzündung der Gelenke wird mit Medikamenten behandelt, die das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva), eine Gonarthritis hingegen benötigt ein funktionierendes Immunsystem, um die Bakterien zu bekämpfen. Die Unterscheidung kann durch Blutuntersuchungen getroffen werden.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.