Diagnose
Die Diagnose „Arthritis" wird rein klinisch durch die Untersuchung der Gelenke durch den Arzt gestellt. Neben den beschriebenen Zeichen der Entzündung wird der Bewegungsgrad eines Gelenkes nach der Neutral-Null-Methode bestimmt. Beispielhaft sind im Kniegelenk 170 ° (Grad) Beugung und bis zu 5 ° Streckung möglich; je jünger das Kind desto beweglicher (und damit größere Gradzahl) kann es in den Gelenken sein.
Im Blut können Rheumafaktoren, antinukleäre Antikörper (ANA) und das Genmerkmal HLA-B27 nachweisbar sein, in vielen Fällen ist die Untersuchung auf diese Faktoren nicht weiterführend, weil bei der kindlichen rheumatoide Arthritis im Gegensatz zu der Erwachsenenform eine Erhöhung von Rheumafaktoren nicht vorkommt.
Es können unspezifische Entzündungszeichen vorhanden sein (Erhöhung des C-reaktiven Proteins, CRP, eine beschleunigte Blutkörperchensenkgeschwindigkeit, BKS, Abnahme des Serumalbumins, Serumeisens und Zunahme der Alpha-2 sowie Gamma-Globuline).
Alle Laborwerte können aber auch unauffällig sein, insbesondere wenn nur wenige Gelenke betroffen sind.
Eine Gelenkpunktion kann eine bakteriell verursachte Gelenkentzündung ausschließen oder beweisen. Außerdem kann das Ausmaß der Entzündung beurteilt werden.
Zum Ausschluss anderer Erkrankungen und zur Verlaufsbeobachtung können Ultraschall und Röntgen eingesetzt werden. Die Magnetresonanztomographie (keine Strahlenbelastung durch Prinzip des magnetischen Feldes) ist häufig entbehrlich wenn schon eine Gelenkpunktion erfolgt ist.
Differentialdiagnose
Gelenkentzündungen anderer Ursachen müssen ausgeschlossen werden. Infrage kommen hierbei erregerbedingte Gelenkentzündungen bei Tuberkulose oder generalisierter Infektion (Sepsis, Blutvergiftung), Osteomyelitis (Knochenmarksentzündung), Lyme-Arthritis (Borreliose durch Zeckenbiss), Morbus Reiter (immunologische Erkrankung nach bakteriellem Infekt), virale Infektionen, andere rheumatische Erkrankungen, Leukämie, Wachstumsschmerzen.