Gelbkörper- und Ischämiephase werden auch meist zusammengefasst
Der erste Tag der Menstruation entspricht dem Beginn des Zyklus. Die Regelblutung dauert normalerweise zwischen 3 und 7 Tagen. Während dieser Phase löst sich die oberste Schicht der Gebärmutterschleimhaut (Funktionalis) ab, die sich dann mit dem Blut vermischen.
Während der Menstruation verliert die Frau etwa 30 bis 60 Milliliter Blut. Blutungsmaximum liegt meist am zweiten Tag. Ab Werten von 150 bis 200 ml spricht man von einer ungesund starken Menstruation (Hypermenorrhoe). Um die Ablösung der Funktionalis zu unterstützen zieht sich die Muskulatur der Gebärmutter während der Menstruation zusammen.
Die Regelblutung wird bei vielen Frauen von verschiedenen unangenehmen Symptomen wie krampfartigen Schmerzen oder Rückenschmerzen begleitet, die unter Umständen der Menstruation vorangehen können. Ursache sind meist die beteiligten Hormone und die sich zusammenziehende Gebärmutter.
In dieser Phase wird die Funktionalis der Gebärmutterschleimhaut wieder aufgebaut. Der Aufbau wird durch die Östrogene, die das Follikel im Eierstock ausschüttet, gesteuert. Über die Blutbahn gelangen die Östrogene an die Gebärmutterschleimhaut. Es werden neue Blutgefäße in die Funktionalis eingesprossen und die Schleimhautdrüsen beginnen wieder zu wachsen. Etwa am 14. Tag der Proliferatinsphase ist eine bestimmte Konzentration der Östrogenspiegel im Blut erreicht. Die Hypophyse beginnt nun mit der stark vermehrten Ausschüttung von LH (luteinisierendes Hormon). Durch das LH wird der Eisprung ausgelöst und es beginnt die nächste Phase des Zyklus.
Entwicklung und Reifung der Eizelle:
Der Primordialfollikel wächst und reift über Primär- und Sekundärfollikel, zum Tertiär- oder Graaf-Follikel heran. In der Regel reift hier nur einer der Primordialfollikel zum reifen und sprungbereiten Tertiärfollikel heran. Unter dem Einfluss von LH (luteinisierendes Hormon) findet ungefähr in der Mitte des Menstruationszyklus der Eisprung (Follikelsprung oder Ovulation) statt. Die übrigen gehen zugrunde. Die Konzentration an Östrogen im Blut ist zu diesem Zeitpunkt maximal.
Mit dem Follikelsprung wird die Eizelle nun ausgestoßen. Die Follikelzellen (bilden Progesteron) des Graafschen Follikels werden vaskularisiert und bewirken zudem einen Progesteronanstieg im Blut.
In der Folge wird durch die Wirkung des luteinisierenden Hormons (LH) aus dem Follikel der Gelbkörper (Corpus luteum) gebildet.
Manche Frauen können den Follikelsprung wahrnehmen, da sie von einem charakteristischen Schmerz begleitet wird, welcher mehrere Stunden dauern kann und in der Medizin auch als so genannter Mittelschmerz bezeichnet wird.
Nach dem Eisprung wandert die Eizelle durch den Eileiter zur Gebärmutter. Das Ei kann lediglich in den ersten 12 bis 24 Stunden nach der Ovulation von einem Spermium befruchtet werden.
Die Gelbkörperphase beginnt nach dem Eisprung. In dieser Phase gibt der Gelbkörper vermehrt Progesteron ab, welches in den Drüsen der Gebärmutterschleimhaut zu einer vermehrten Produktion von Drüsensekret führt. Die Gebärmutterschleimhaut wird demnach durch die Kombination aus Östrogen- und Progesteronwirkung weiter ausgebaut. Es kommt also zu einer besseren Gefäßversorgung und zu einer Abgabe von nährstoffhaltigem Sekret aus den Drüsen der Schleimhaut. Dadurch ist auch die Schleimhaut nun optimal auf die Einnistung (Nidation) der befruchteten Eizelle vorbereitet. Insgesamt kommt es zu einem Umbau der Gebärmutterschleimhaut mit vermehrter Einlagerung von Glykogen (Speicherform von Glucose). Wird die Eizelle befruchtet und kommt es zu einer Schwangerschaft, so wird der Embryo in den ersten Wochen durch die Gebärmutterschleimhaut ernährt.
Die Gelbkörperphase dauert bis kurz vor der nächsten Menstruationsphase an.
Kommt es nicht zu einer Schwangerschaft, so bildet sich der Gelbkörper zurück und produziert kein Progesteron mehr. In der Folge ziehen sich die Arterien der Gebärmutter zusammen. Dadurch nimmt die Durchblutung der Funktionalis sehr stark ab, es entsteht ein örtlicher Sauerstoffmangel (Ischämie). In nur wenigen Stunden kommt es aufgrund der Minderversorgung zum Absterben der Funktionalis. Damit beginnt der Menstruationszyklus von vorn und der Kreislauf schließt sich.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.