Folgende Anzeichen können eine beginnende Geburt ankündigen:
Schleimpfropfabgang
Während der Schwangerschaft wird der Muttermund von einem Schleimpfropf verschlossen, um insbesondere das Ungeborene vor aufsteigenden Infektionen zu schützen. Am Ende der Schwangerschaft kann dieser Schleimpfropf wässrig, schleimig oder als fester Pfropf abgehen (das so genannte „Zeichnen"). Der Abgang des Schleimpfropfs ist ein Zeichen dafür, dass sich der Muttermund und der Gebärmutterhals vorbereiten, um sich für die Geburt zu öffnen. Sie hat mit dem Abgang von Fruchtwasser zunächst noch nichts zu tun.
Nach dem Schleimpfropfabgang vergehen in der Regel noch einige Tage, bis die Geburt beginnt.
Blutungen
Durch die allmähliche Öffnung des Muttermundes kann es zu kleinen Verletzungen kommen, die eine leichte Blutung auslösen können. Es handelt sich meist um eine leichte, hellrote Blutung, die zusammen mit leichten Wehen auftreten. Hebammen bezeichnen dies auch als so genannte Zeichnungsblutung. Sie ist ein gutes und sicheres Zeichen für einen Geburtsbeginn.
Fruchtwasserabgang (Blasensprung)
Mit dem Fruchtwasserabgang geht die Geburt richtig los. Wenn Sie schwallartig Wasser verlieren, der sich im Gegensatz zu Urin nicht zurückhalten lässt, so handelt es sich um einem Blasensprung.
Es kommt zu einem Fruchtwasserabgang, wenn die das Kind umhüllende Fruchtblase platzt. Das Fruchtwasser fließt ungehindert durch die Öffnung des Gebärmutterhalses, durch den Muttermund und die Scheide nach außen. Dabei kann viel oder wenig Flüssigkeit austreten. Sie kann also auch weit unauffälliger sein, so dass das Fruchtwasser nur tröpfchenweise abgeht.
Der Blasensprung tritt meist in Verbindung mit den Wehen auf. Daher sollten Sie bei Verdacht auf einen Blasensprung am besten gleich zum Arzt oder zur Hebamme gehen. Das Fruchtwasser hat einen anderen pH-Wert als das Urin oder der Schleimpfropf, so dass man z.B. über einen Teststreifen feststellen kann, ob es sich tatsächlich um Fruchtwasser handelt.
Das Kind sollte nach dem Blasensprung wegen der drohenden Infektionsgefahr, innerhalb der nächsten 48 Stunden geboren werden.
Wehen
In der Medizin versteht man unter Wehen, das rhythmische Zusammenziehen der Gebärmutter. Je nach Schwangerschafts- oder Geburtsphase kann sie in sehr unterschiedlicher Frequenz, Dauer und Stärke auftreten. Geordnet in zeitlicher Abfolge unterscheidet man folgende Formen:
- Senkwehen: Sie treten 3-4 Wochen vor der Geburt auf und sorgen dafür, dass sich der Kopf des Kindes fest in den Beckeneingang legt.
- Vorwehen: Sie treten in den letzten Tagen vor der Geburt auf. Diese Wehen können mehrmals pro Stunde auftreten und sind mehr oder minder schmerzhaft.
- Eröffnungswehen: Sie zeigen den Beginn der Eröffnungsphase an und leiten somit die eigentliche Geburt ein. Diese Wehen führen zu einer Verkürzung und Öffnung des Gebärmutterhalses. Zu Beginn der Austreibungsphase der Geburt gehen die Eröffnungswehen in die Presswehen über, welche das Kind aus dem Mutterleib austreiben.
Kommt es zu starken Wehen, die über einen längeren Zeitpunkt alle fünf Minuten auftreten, so sollten Sie die Klinik umgehend aufsuchen.
Merke: Treten die Wehen nach einem warmen Bad in noch kürzeren Abständen auf, so ist dies ein Zeichen der äußerst nahen Geburt. Sie sollten hier umgehend in die Klinik gehen! Werden die Wehen hingegen nach einem warmen Bad schwächer oder verschwinden ganz, so spricht man auch von „falschen Wehen".
Periodenstarke Blutung
Treten starke Blutungen auf, so sollten Sie sich sofort in die Klinik bringen lassen oder einen Rettungswagen rufen.