Eine Schwangerschaft ist für viele Frauen ein besonderer Abschnitt in ihrem Leben. Oft sind sich viele Frauen unsicher, vor allem Erstgebärende, da sie meist nicht wissen, was sie sich und ihren Kind während der Schwangerschaft zumuten dürfen und was nicht.
Auf dem Markt sind zudem zahlreiche Produkte vorhanden, welche die angeblichen und tatsächlichen Bedürfnisse und Wünsche der Schwangeren befriedigen möchte. Dieser Berg an Informationen und Produkten führt zu einer noch größeren Unsicherheit.
Die Grundregel ist für jede Schwangere jedoch ganz einfach: Das Beste für Mutter und Kind sind eine ausgewogene Ernährung und ein regelmäßiger Lebensrhythmus ohne starke Ausschweifungen. Insgesamt gibt es nur Weniges, was verboten ist.
Der Körper einer Frau ist für eine Schwangerschaft optimal eingerichtet. Trotzdem sollte eine Frau wissen, was der eigene Organismus und das wachsende Kind während der Schwangerschaft benötigen und welche Veränderungen zu erwarten sind, damit die Schwangerschaft möglichst gesund und unbeschwert erlebt werden kann.
Schwanger sein bedeutet nicht „Essen für Zwei". Natürlich dürfen Sie sich genussvoll ernähren, dies bedeutet aber nicht doppelt so viel Essen. Achten Sie auf abwechslungsreiches, hochwertiges Essen mit vielen Ballaststoffen (unlösliche Faserstoffe). Die Nahrung sollte sich idealerweise aus 15 bis 20 Prozent Eiweiß, 25 Prozent Fett und 55 bis 60 Prozent Kohlenhydrate zusammensetzen. In der Schwangerschaft sind vor allem Vollkornprodukte als Kohlenhydratlieferanten zu empfehlen. Auch sie enthalten unlösliche Faserstoffe, die insbesondere vor Verstopfung schützen.
Während der Schwangerschaft erhöht sich der Grundumsatz, also die Energiemenge, die der Körper pro Tag ohne große Anstrengung verbraucht. Der Grundumsatz erhöht sich um 20 Prozent, dies entspricht etwa 500 kcal pro Tag. Der Mehrbedarf ist häufig schon mit zusätzlich 1 bis 2 Scheiben belegten Vollkornprodukten erreicht.
Eine werdende Mutter sollte während der gesamten Schwangerschaft nicht mehr als 13, maximal 15 kg zunehmen.
In der Schwangerschaft sind Diätkuren strikt zu meiden, da sie eine erhebliche Belastung für den Gesamtorganismus bedeuten. Zudem steigert sie die Schadstoffbelastung des Kindes, weil während der Abmagerungskur die im Fett gespeicherten Schadstoffe mobilisiert werden.
In der Schwangerschaft benötigen Schwangere außerdem vermehrt Wasser. Die tägliche Trinkmenge sollte mindestens 1,5 bis 2 Liter betragen. Trinken Sie vor allem Wasser, Saftschorle oder Kräutertee. Allein in der 30. Schwangerschaftswoche wird nur für den Austausch des Fruchtwassers rund 2,5 Liter Wasser im Blutkreislauf pro Stunde von der Mutter zum Kind und wieder zurück transportiert.
Beachten Sie während der Schwangerschaft folgende Aspekte:
Eiweiß wird vor allem für das Wachstum des Kindes benötigt. Die Nahrung sollte daher pro Tag mindestens 80 bis 100 g Eiweiß enthalten. Eiweiß ist besonders enthalten in Milchprodukten, Fisch, in fettarmem Fleisch und Vollkornprodukten.
Der Eiweißbedarf kann durch eine vegetarische Ernährung mit vielen Eiern und Milchprodukten zwar abgedeckt werden, aber keineswegs der Eisenbedarf. Im Falle einer veganen Ernährung ist auf jeden Fall zu wenig Eiweiß enthalten. Das Essverhalten sollte in diesem Fall während einer Schwangerschaft verändert werden.
Der Richtwert für Fett liegt für Schwangere bei rund 70 g pro Tag. Das erscheint einem in erster Linie viel, ist es aber nicht. Fett ist nicht nur in Butter und Öl enthalten, sondern auch in vielen anderen Nahrungsmitteln wie Wurst, Schokolade oder Chips. Derartige Nahrungsmittel sollten deshalb wenig verzehrt werden.
Durch eine Ballaststoffreiche Kost mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten können Sie, der in der Schwangerschaft häufig vorkommenden Verstopfung vorbeugen.
Der Kalziumbedarf ist während der Schwangerschaft erhöht, da die Skelettentwicklung des Kindes schon früh in der Schwangerschaft beginnt und die Knochen über die gesamte Schwangerschaft mitwachsen. Für Schwangere beträgt die empfohlene Dosis täglich 1,5 g Kalzium statt wie üblich 1 g Kalzium. Diese Menge kann man gut durch Joghurt, Milch, Käse, Nüsse, grünes Gemüse und Vollkornprodukte decken.
Der Körper braucht während der Schwangerschaft auch vermehrt Eisen als sonst. Leider kommt es bei vielen Frauen im Verlauf der Schwangerschaft zu einer Blutarmut, oder genauer gesagt zu einer Eisenmangelanämie. Bei der Schwangerschafts-Vorsorgeuntersuchung wird daher der Hämoglobin- und damit indirekt der Eisengehalt des Blutes gemessen. Ärzte empfehlen ab der 12. Schwangerschaftswoche etwa 20 mg Eisen täglich zusätzlich aufzunehmen. Eisen ist enthalten in Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Linsen, Kohl, grünes Blattgemüse, Hefe und Haferflocken. Die beste Eisenquelle ist natürlich Fleisch. Daher ist die Gefahr einer Eisenmangelanämie bei vegetarischer Ernährung besonders erhöht.
Besteht bereits eine Eisenmangelanämie, so reicht auch eine sehr fleischreiche Kost nicht mehr aus, um die Eisenspeicher bis zur Geburt wieder aufzufüllen. Der Frauenarzt verschreibt in diesem Fall ein geeignetes Eisenpräparat (Dragees oder Kapseln). Häufig vorkommende Nebenwirkungen sind Übelkeit, Verstopfung oder Durchfall. In diesen Fällen raten Hebammen häufig zum besser verträglichen Kräuterblut, einem eisenhaltigen Saft.
Merke: Wegen der Gefahr einer Infektion mit Toxoplasmose, sollte jede Schwangere auf den Verzehr von rohem Fisch, ungekochten Eiern und rohem Fleisch verzichten.
Jod ist ein Spurenelement, welches vom Körper in der Schwangerschaft besonders benötigt wird. Der Mutterkuchen schüttet nämlich Botenstoffe aus, die die Schilddrüsenfunktion steigern. Der Jodbedarf kann durch ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche und die Verwendung von jodiertem Speisesalz gedeckt werden. Laut vielen Erhebungen in der Praxis sind diese Maßnahmen jedoch nicht immer ausreichend, da die meisten Gegenden in Deutschland Jodmangelgebiete sind, so dass bundesweit zusätzlich die vorsorgliche Einnahme von 1 bis 2 Jodid 100®-Tabletten täglich empfohlen wird, entsprechend 100 bis 200 µg Jod.
Besonders wichtig ist die Einnahme von Folsäure vor und in der frühen Schwangerschaft, da sie nachweislich die Gefahr von Neuralrohrdefekten wie einem offenen Rückenmarkskanal (Spina bifida) senkt. Zudem wird vermutlich auch das Risiko einer Frühgeburt gesenkt. Beginnen Sie daher bereits bei der Planung der Schwangerschaft bzw. nach dem absetzen der Verhütung mit der Einnahme. Die empfohlene Dosis beträgt 0,4 mg bis maximal 0,8 mg täglich. Nach dem 4. Schwangerschaftsmonat kann die Einnahme beendet werden.
Weitere Empfehlungen für zusätzliche Vitamine und Mineralien sind umstritten. Bisher konnte nicht nachgewiesen werden, ob Multivitaminpräparate Fehlbildungen oder Frühgeburten tatsächlich verhindern können. Nur die Folsäure ist in der angegebenen Dosis zweckmäßig.
In der Schwangerschaft treten bei vielen Frauen ungewöhnliche Essensvorlieben auf. Heißhungerattacken nach allem Möglichen sind daher nichts Ungewöhnliches. Es gibt aber auch häufig Situationen mit starker Abneigung bis hin zu massiver Übelkeit gegenüber einigen Lebensmitteln wie Zwiebeln.
Rauchen ist die häufigste Ursache für Mangelentwicklungen des Kindes. Im Gegensatz zu Neugeborenen von Nichtraucherinnen kommen die Kinder von Raucherinnen häufig „zu klein" auf die Welt. Anhand von zahlreichen Studien konnte man belegen, dass folgende Veränderungen eintreten:
Interessant ist vor allem auch, dass das Passivrauchen die gleichen Folgen hat. Weisen Sie daher Raucher in der Umgebung von Schwangeren unbedingt darauf hin, dass sie dem Ungeborenen Schaden zufügen.
Zudem besteht ein wichtiger Zusammenhang zwischen Tabakkonsum und erhöhter Fehlgeburtenrate. Durch jeden Zigarettenzug verengen sich die Gefäße, die das Kind versorgen. Daher gebären Raucherinnen häufig untergewichtige Kinder, die anfälliger für Atemwegserkrankungen, Allergien und Infektionen sind. Zudem kommt es bei diesen Neugeborenen auch häufig zu Entzugserscheinungen, die sich in häufigem Schreien, Unruhe und monatelanger schlechter Laune zeigen. Das Rauchen ist außerdem ein Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod.
Schaffen Sie es trotz dieser Argumente nicht mit dem Rauchen zumindest in der Schwangerschaft aufzuhören, so sollten Sie wenigstens ihren Zigarettenkonsum reduzieren. Dies ist immer noch besser als unverändert weiter zu rauchen. Dennoch ist die beste Lösung, vor der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufzuhören.
Rauchen wirkt sich auch nachteilig auf die Fruchtbarkeit des Menschen aus. Folgende Veränderungen oder Probleme sind zu erwarten:
Daher ist es sinnvoll, das Rauchen bereits vor dem Beginn einer Kinderwunschtherapie einzustellen!
Ärzte raten während der Schwangerschaft zum absoluten Alkoholverzicht, da sie ungehindert durch den Mutterkuchen in den Körper des Kindes gelangen kann und zu äußerst ernsthaften Folgen wie Fehlbildungen oder Fehlgeburten führen kann.
Bereits 10 g Alkohol am Tag, also ein kleines Bier oder 100 ml Wein, können zu schweren Fruchtschäden führen, der so genannten Alkoholembryopathie. Diese können beim Kind zu Entwicklungsstörungen und verminderter Intelligenz führen.
Im wahrsten Sinne des Wortes sind Alkohol und Rauchen Gift für das Kind. Die meisten Fehlentwicklungen bei Ungeborenen werden durch Nikotin und Alkohol hervorgerufen.
In der Schwangerschaft sollte man sich vor allem von Drogen fern halten, da sie für Mutter und Kind äußerst gefährlich sein können. Kinder drogenabhängiger Eltern können nach der Entbindung starke Entzugssymptome aufweisen. In diesen Fällen sollte das Kind unbedingt in einem auf Neugeborene spezialisierten Zentrum mit angeschlossener Kinderklinik geboren werden.
Der hohe Konsum koffeinhaltiger Getränke wie Kaffee, schwarzer Tee oder Cola kann zu einer Mangelentwicklung der Ungeborenen führen und die Gefahr einer Frühgeburt steigern. Bislang sind jedoch am Ungeborenen keine Schäden bewiesen worden. Deshalb sind einige Gelehrte der Meinung, dass solche Getränke in maßvollen Mengen durchaus genossen werden können. So ist gegen drei normal große Tassen Kaffee am Tag nichts einzuwenden.
Bei Nichtschwangeren wiegt die Gebärmutter zwischen 30 bis 60 g. Im Falle einer Schwangerschaft erhöht sich die Muskelmasse bis zur Geburt um das 30-fache bis auf 1200 bis 1500 g. Die Größe und das Gewicht der Gebärmutter (Uterus) ändern sich also mit dem Wachsen des Embryos. Gegen Ende der Schwangerschaft nimmt der Uterus schließlich so viel Platz in Anspruch, so dass sie sogar die Lunge daran hindert sich komplett auszudehnen. Dadurch kommt es zu einer erschwerten Atmung.
Im Verlauf der Schwangerschaft werden die Organe im Bauch Schritt für Schritt zur Seite geschoben, wodurch wiederum die typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Sodbrennen durch Verdrängung des Magens oder Verstopfung durch das Zusammendrücken des Darms auftreten.
Zudem bekommen Schwangere durch den ständigen Druck der Gebärmutter auf die Harnblase das Gefühl, ständig auf Toilette gehen zu müssen, wobei sie dabei aber nur wenig Wasser lassen (Pollakisurie). Ein vermehrter Harndrang ist aber auch durch die Hormonumstellung während der Schwangerschaft völlig normal.
Die Gebärmutter drückt außerdem auf die Beckenvenen, was einen Blutstau in den Venen begünstigt. Die Folge können Krampfadern sein. Hilfreich sind dagegen vor allem Bewegung, das Tragen von Stützstrümpfen und regelmäßiges Hochlegen der Beine. Des weiteren werden die Venen aus der Region des Dickdarms zusammengedrückt. Ein Stau in diesen Blutgefäßen kann Hämorrhoiden hervorrufen, welche sich jedoch mit schmerzlindernden Cremes oder Zäpfchen gut behandeln lassen.
Während der Schwangerschaft werden zusätzlich 6 bis 7 Liter Wasser mehr als gewöhnlich eingelagert. Die Wasseransammlung (Ödem) ist der Grund dafür, warum viele Frauen in der Schwangerschaft über eingeschlafene Arme und Beine klagen. Das Gewebewasser drückt nämlich auf die Nerven und legt sie vorübergehend lahm. Diese Beschwerden verschwinden jedoch spätestens nach der Geburt wieder.
Eine Gewichtszunahme bis zu 15 kg ist während der Schwangerschaft unbedenklich. Die Hälfte der Gewichtszunahme beruht auf der Wasseransammlung im Gewebe, welches meist in der unteren Körperhälfte lokalisiert ist. Es kommt zu unangenehmen Schwellungen in Händen und Füßen. Durch eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung kann einem starken Flüssigkeitsstau vorgebeugt werden.
Schon in den ersten Tagen nach der Einnistung des Kindes in der Gebärmutter vergrößern sich die Brustdrüsen durch die Hormonumstellung. Bis zum Geburtstermin vervielfachen sie ihr Volumen und Gewicht. Aufgrund der starken Dehnung der umgebenden Hautpartien kann das Unterhautbindegewebe reißen. Dies kann zur Bildung von Schwangerschaftsstreifen führen.
Auch die Brustwarze (Mamille) wächst und der Brustwarzenhof wird dunkler und größer. Im Verlauf der Schwangerschaft sollte man die Brustwarzen abhärten, da sie später beim Stillen mechanisch erheblich belastet werden.
Rückenschmerzen treten vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel auf. Dies ist verständlich, denn je dicker der Bauch wird, umso mehr belastet das zusätzliche Gewicht den Rücken. Viele Schwangere machen automatisch ein Hohlkreuz, um diese Last auszugleichen, dadurch wird die Rückenmuskulatur jedoch noch mehr überanstrengt.
Zudem werden zur Vorbereitung auf die Geburt die Bänder, welche die Gelenke stabilisieren, durch das Hormon Progesteron gelockert. Drückt dazu auch noch der Kopf des Kindes gegen Ende der Schwangerschaft auf das Kreuzbein, so sind Schmerzen vorprogrammiert. Trotzdem kann man die Schmerzen zum Teil vorbeugen, auch wenn sie gegen Ende der Schwangerschaft vorprogrammiert sind.
Die Haut der Frau wird in der Schwangerschaft durch die Hormonumstellung sehr gut durchblutet. Durch Wassereinlagerungen verschwinden sogar kleine Fältchen und eine bestehende Akne kann sich bessern.
Die Haut wird durch die Hormonänderung und die starke Hautdehnung am Bauch besonders stark belastet. Viele Frauen leiden unter einer sehr trockenen Bauchhaut, so dass hier eine tägliche Massage mit Haut- und Massageölen zu empfehlen ist.
Im Verlauf der Schwangerschaft wächst das Ungeborene und die Spannung an der Bauchdecke nimmt zu, wodurch das Unterhautfettgewebe reißen kann. Dadurch können die gefürchteten Schwangerschaftsstreifen (Striae distensae) hervorgerufen werden, welche leider auch nach der Geburt bestehen bleiben.
Den Streifen können Sie durch Bürsten-, Knet- und Zupfmassagen der Bauchhaut mit einem Körperöl unter Umständen vorbeugen. Laut wissenschaftlichen Studien und Lebenserfahrungen helfen diese Maßnahmen jedoch nicht wirklich.
In der Schwangerschaft werden vor allem Hormone produziert, welche unter anderem für den dunklen Hautfarbstoff zuständig sind. Daher kommt es häufig zu den dunklen Farbeinlagerungen in der Haut, vor allem am Scheideneingang, um den Darmausgang herum, an den Brustwarzen, in der Mittellinie des Bauches (Linea fusca) und schmetterlingsförmig im Gesicht (Chloasma uterinum). Zudem können sich auch kleine, dunkel gefärbte Warzen an vielen Stellen des Körpers bilden. Nach der Geburt bilden sich diese Veränderungen jedoch wieder zurück.
Aufgrund der Hormonumstellung fallen bei vielen Frauen vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel vermehrt Haare aus, welches sich jedoch in den ersten Wochen nach der Geburt wieder gibt.
Eine Schwangerschaft hat auch Auswirkungen auf die Zähne. Kalzium und Fluorid sind zwei wichtige Stoffe, welche die Zähne härten und schützen. Diese werden während der Schwangerschaft vermehrt benötigt und stehen in erster Linie dem Kind zur Verfügung und fehlen so gesehen den eigenen Zähnen der Mutter. Durch eine Veränderung der Speichelzusammensetzung ändert sich außerdem der pH-Wert des Speichels. Die Schwangere wird anfälliger für Karies.
Durch die Hormonänderung steigt auch das Wachstum von Blutgefäßen im Zahnhalteapparat. Es kommt häufiger zu Zahnfleischbluten und zu einer schwangerschaftsbedingten Schleimhautentzündung (Schwangerschaftsgingivitis).
Der Zahnarzt kann während der Schwangerschaft viele Zahnbehandlungen, die in Deutschland zahlungspflichtig sind, kostenfrei durchführen. Ein wichtiger Grund mehr, den Zahnarztbesuch während der Schwangerschaft einzuplanen.
Sport ist in der Schwangerschaft besonders zu empfehlen. Solange der Muttermund geschlossen ist, ist Schwimmen bis zur Geburt möglich. Sie ist die ideale Stärkungsgymnastik für den Rücken.
Für Schwangere eignen sich insbesondere folgende Sportarten:
Meiden Sie vor allem Sportarten mit erhöhtem Unfallrisiko wie Skifahren oder Reiten und Sportarten, die man nicht abbrechen kann und zu denen schnelle, ruckartige Bewegungen gehören und solche, die die Beckenbodenmuskulatur belasten. Diese sind:
Merke: Fühlt sich die Schwangere wohl und nicht überlastet, so ist die regelmäßige Bewegung sehr gut und zu empfehlen.
Während der Schwangerschaft brauchen Mutter und Kind rund 20 bis 30 Prozent mehr Sauerstoff, insbesondere in den letzten drei Monaten. Dadurch wird auch klar, warum Schwangere schneller und tiefer atmen.
Schwangere können grundsätzlich bis zur Geburt Geschlechtsverkehr haben. Viele Frauen erleben die sexuellen Bedürfnisse als unterschiedlich gegenüber normalen Zeiten. Es treten sowohl Phasen abgeschwächter als auch Phasen stärkerer Lust auf.
Auf vaginalen Sex sollte konsequent verzichtet werden, wenn Komplikationen wie Blutungen aus der Scheide (drohende Fehlgeburt), eine vorzeitige Öffnung des Muttermundes (Zervix-Insuffizienz) auftreten, der Mutterkuchen sich vor dem Muttermund (Plazenta praevia) befindet oder die Schwangere bereits mehrere Fehlgeburten hatte. Bei Infektionen sollte man generell auf Geschlechtsverkehr verzichten.
Merke: Gegen Ende der Schwangerschaft kommt es beim Orgamus zum Zusammenziehen der Gebärmutter, die unter Umständen Wehen auslösen kann. Zudem enthält das Sperma das Gewebehormon Prostaglandin, welches den festen Muttermund weich macht und damit die Geburt einleiten kann. Schwangere mit vorzeitigen Wehen sollten deshalb auf Sex verzichten.
Viele Frauen haben zu Anfang der Schwangerschaft ein gesteigertes Schlafbedürfnis. Tagsüber fühlen sie sich müde und nachts schlafen sie mehr als üblich. Ursache ist vermutlich das Schwangerschaftshormon Progesteron.
Vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel klagen viele Frauen über einen besonders schlechten Schlaf. Durch Studien konnte man belegen, dass sich das Schlafmuster während der Schwangerschaft ändert. Dabei konnte man feststellen, dass die Tiefschlafphasen kürzer werden und die Tendenz zum nächtlichen Aufwachen zunimmt.
Das Immunsystem wird durch spezielle Antikörper dazu gebracht das Kind, welches primär ein Fremdkörper ist, zu tolerieren und auch beim Wachsen zu unterstützen. Die Antikörper neutralisieren die mütterliche Abwehrreaktion und verhindern somit eine Abstoßung.
Schwangere mit einer chronischen Erkrankung bemerken besonders stark die Veränderung des Immunsystems. Bei einer bestehenden Erkrankung können sich die Symptome der Krankheit entweder bessern oder sogar schlimmer werden.
Aus dem Blut der Mutter gehen etwa ab der 20. Schwangerschaftswoche Antikörper gegen Krankheitserreger durch den Mutterkuchen auf das Kind über und schützen es bis ungefähr ein halbes Jahr nach der Geburt vor Infektionen (Nestschutz).
Zur Abhärtung der Brustwarzen werden folgende Übungen empfohlen:
Tipps gegen Schlafstörungen:
Weitere hilfreiche Tipps:
Letzte Aktualisierung am 15.11.2021.