Pflanzenname Deutsch (Latein): Gemeiner Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Pusteblume, Kuhblume, Kettenblume, Hundeblume, Milchstöck, Kuckucksblom, Lichtblom, Lampe, Bimbaum, Bumbansbüsch, Pfaffendistel, Pfaffenröhrlein, Pferdeblume, Bettnässer
Ursprünglich stammt der Löwenzahn aus dem westlichen Asien und Europa, heute ist er jedoch über die gesamte nördliche Halbkugel verbreitet. Auf der Südhalbkugel kommt er nur selten vor.
In Mitteleuropa ist der Löwenzahn ein weit verbreitetes Wildkraut. Er wächst auf Fettwiesen, Fettweiden, Äckern, Dünen, Brachflächen, Schutthalden, in Mauerritzen, Gärten und an Wegrändern.
Der Löwenzahn gehört zu den Korbblütlern und ist eine ausdauernde, krautige Pflanze. Er kann eine Wuchshöhe von 30 cm erreichen und enthält in allen Teilen einen weißen Milchsaft.
Seine Pfahlwurzel, mit der er überwintert, ist bis zu 1 m lang, fleischig und außen dunkelbraun bis schwarz. Am Wurzelhals ist sie wollig behaart.
Die medizinische Wirkung des Löwenzahns beruht hauptsächlich auf den Bitterstoffen Taraxacin, Taraxacerin, Taraxasterol und Taraxerol.
Ebenfalls enthalten sind ätherisches Öl, Inulin (Gemisch aus Vielfachzuckern), Cholin, Ascorbinsäure (Vitamin C), Nikotinsäure (Vitamin aus dem B-Komplex), Retinol (Vitamin A1), Harze, Triterpene und Mineralstoffe (Kalium).
Löwenzahn enthält außerdem Carotinoide, Flavonoide, Gerbstoffe, Fructose (Fruchtzucker) und Sterole.
Löwenzahn wirkt diuretisch (harntreibend), und regt die Absonderung von Verdauungssekreten an.
Aufgrund seiner Bitterstoffe wird er vor allem bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden (Völlegefühl, Blähungen, Sodbrennen) und Blasenentzündungen eingesetzt werden.
Eine heilende Wirkung wird dem Löwenzahn auch bei Altersbeschwerden, chronischen Gelenkerkrankungen, chronischen Hautleiden, chronischem Rheuma, Gelbsucht, Hautproblemen und Schuppen zugesprochen.
In der Volksmedizin wird er des Weiteren bei Krampfadern, Leber- und Gallenleiden, Nierensteinen und zur Entschlackung angewendet.
Die Anwendung von Löwenzahn erfolgt innerlich. Es werden 1 bis 2 TL Löwenzahnkraut mit Wurzel ca. 150 mL Wasser kurz aufgekocht, 15 Minuten ziehen gelassen und abgeseiht. Von dem Tee werden morgens und abends 1 Tasse getrunken.
Es können auch 3 Mal täglich 4 bis 10 mL Liquidextrakt eingenommen werden.
Patienten, die unter Gallenblasenempyem (Eiteransammlung in der Gallenblase), Verschluss der Gallenwege, Darmverschluss und Gallensteinen leiden, sollten Löwenzahn nur nach Absprache mit einem Arzt einnehmen.
Wird Löwenzahn in größeren Mengen eingenommen, können Magen-Darm-Beschwerden mit Bauchschmerzen, Brechreiz und Durchfall auftreten.
In seltenen Fällen kann der Milchsaft Allergien auslösen.
Letzte Aktualisierung am 01.11.2021.