Aufgrund der Vielfältigkeit der Krankheitsverläufe kommt es oft dazu, dass kein bestimmtes Krankheitsbild deutlich hervortritt. Häufig sind mehrere Organe betroffen. Meistens treten im Anfangsstadium Allgemeinsymptome auf, die auch bei jeder anderen Erkrankung auftreten können und daher auch keine eindeutige Diagnosestellung ermöglichen.
Diese Allgemeinsymptome sind:
- Fieber
- Gewichtsabnahme
- Nachtschweiß
- Schwäche
- Gelenkschmerzen
- starkes Krankheitsgefühl mit Leistungsknick
Im weiteren Verlauf der Erkrankung bilden sich die Leitsymptome aus. Es können unterschiedliche Organsymptome hinzukommen. Je nachdem welche Form der Vaskulitis vorliegt, können die Symptome verschieden ausgeprägt sein.
- Haut: Purpura (Hautrötungen bzw. Einblutungen durch Schädigung der Gefäße), netzförmige Hautrötung bzw. Kältemarmorierung (Livedo reticularis), Geschwüre mit Zerstörung von Gewebe (Ulzerationen)
- Auge: Augenrötung, Entzündung des Bindegewebes zwischen Lederhaut und anderen Strukturen der Auges (Episkleritis), Sehstörungen durch Befall der Gefäße der Netzhaut, totale Erblindung (Amaurosis)
- HNO-Trakt: Hörsturz, Drehschwindel, Schleimhautdefekte (Aphthen), Nasenbluten durch Entzündungen der Nasen- und Nasennebenhöhlen
- Nervensystem: Krampfanfälle, Depressionen, Kopfschmerzen, starke Schläfenkopfschmerzen, Hirninfarkt, Nervenentzündung (Mono-/Polyneuritis), Schmerzen und Lähmungen, Schlaganfälle, Kribbeln und andere Mißempfindungen
- Lunge: Bluthusten (Hämoptysen) durch Entzündung des Lungengewebes
- Niere: Beimengungen von roten Blutkörperchen im Urin (Mikrohämaturie), Entzündungen der Nierenkörperchen (Glomerulonephritis), eventuell Bluthochdruck oder Funktionseinschränkung bzw. -verlust der Nieren
- Herz: Entzündung des Herzbeutels (Perikarditis), Brustschmerzen, manchmal sogar Herzversagen durch Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen oder Entzündungen und Verengungen der Herzkranzgefäße.
Bei einer Vaskulitis kommt es, wie bei jeder anderen Entzündung im Körper, zu einer Schwellung. Davon sind insbesondere die Gefäßwände betroffen, die im Extremfall zu einer Verlegung oder einem Verschluss des Blutgefäßes führen können. Dies führt zu einer Unterbrechung der Nahrungs- und Sauerstoffzufuhr der entsprechenden Organe und kann unter Umständen zum Infarkt führen. Die entzündeten Gefäße führen nicht nur zu einer Verengung, sondern können auch Aussackungen (Aneurysmen) bilden und platzen.