Charakteristische Symptome beim Morbus Still sind hohes Fieber, Hautausschlag, Lymphknotenvergrößerung, eine erhebliche Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes und meist eine Beteiligung innerer Organe.
Die Krankheit tritt im Kleinkindesalter auf, der Gipfel liegt im 2. bis 5. Lebensjahr, auch einjährige Kinder können erkranken. Im Schulkindesalter tritt die Erkrankung selten auf, bei Erwachsenen noch seltener. Jungen und Mädchen sind gleich häufig betroffen.
Die SJCA hat einen Anteil von 10 Prozent an der juvenilen chronischen Arthritis.
Die Ursachen sind nicht bekannt (siehe auch Rheumatoide Arthritis).
Die Kinder erkranken schwer mit hohem Fieber (> 39°C), das oft schon Morgens ansteigt und mindestens zwei Wochen andauert. Oft tritt gleichzeitig ein blassroter, kleinfleckiger Hautausschlag und Lymphknotenvergrößerungen auf.
Die Beteiligung von inneren Organen zeigt sich in erster Linie an schmerzlos vergrößerter Leber und Milz, die inneren Organhäute können ebenfalls betroffen sein, wie der Herzbeutel (Perikarditis), das Lungenfell (Pleuritis) oder das Bauchfell (Peritonitis).
Die Arthritis findet sich zumeist in mehreren Gelenken (Polyarthritis), sie kann gleichzeitig mit dem Fieber auftreten oder aber auch Wochen bis Jahre nachfolgen.
Häufig tritt auch eine Sehnenentzündung (Tenosinovitis) an Händen oder Füßen auf.
Im Labor finden sich erhöhte Entzündungszeichen (CRP, BSG), eine Vermehrung der weißen Blutkörperchen (Leukozytose) bei Bluarmut (Anämie) und Vermehrung der Blutplättchen (Thromboytose). In der Gelenkflüssigkeit ist eine hohe Anzahl von weißen Blutkörperchen als Folge der Entzündung nachzuweisen. Rheumafaktoren oder antinukleäre Antikörper fehlen.
In Frage kommen Arthritiden anderer Ursachen, insbesondere erregerbedingte, bakterielle oder virale Gelenkentzündungen, Osteomyelitiden (Knochenentzündung), Arthritis bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Arthritiden bei anderen rheumatischen Erkrankungen (Kollagenosen) sowie andere Erkrankungen.
Wichtig ist eine regelmäßige Augenuntersuchung und eine adäquate Behandlung einer eventuellen Iridozyklitis.
Der Verlauf der Erkrankungen ist typischerweise schubförmig. Zunächst ist die Krankheit von der systemischen Beteiligung geprägt, später tritt die chronische Arthritis mit Gefährdung der betroffenen Gelenke in den Vordergrund. Eine Gefährdung besteht durch Infektionen. In 10 Prozent ist das Auftreten von einer Amyloidose (Ablagerung von fehlerhaften Proteinen in Niere, Magen, Milz und Darm) beschrieben.
Letzte Aktualisierung am 13.08.2021.