Die Pflege von Angehörigen zu Hause ist eine verantwortungsvolle und anspruchsvolle Aufgabe. Dabei gibt es zwei wichtige Bereiche. Die Körperpflege des Angehörigen und die Hygiene im Umfeld der pflegebedürftigen Person. Bei der Körperpflege handelt es sich hauptsächlich um eine Tätigkeit, die die Intimsphäre des Pflegebedürftigen betreffen. Dazu gehören z.B. Hilfe beim Baden, beim Gang zur Toilette oder bei der Reinigung des Intimbereichs. In diesem Artikel geht es um die Hygiene und die Vermeidung von Keimen, die besonders wichtig ist, um geschwächte Menschen zu schützen.
Nach der medizinischen Definition schützt und erhält die Hygiene die Gesundheit und verhindert die Übertragung von Krankheitserregern aller Art. Eine reinliche, saubere Umgebung steigert den Wohlfühl-Faktor, ebenso wie das Gefühl, selbst gepflegt zu sein.
Wer Angehörige pflegt, achtet dabei gleichermaßen auf:
Mobilität und Selbständigkeit der Betroffenen (Einteilung nach Pflegestufen) bestimmen, wie intensiv die Betreuung sein muss. Während einige nur Unterstützung im Haushalt benötigen, sind andere Patienten teilweise oder vollständig auf Hilfe bei der Körperpflege, etwa beim Waschen, beim Toilettengang oder beim An- und Auskleiden angewiesen.
Wer zu Hause Angehörige pflegt, erstellt sich am besten selbst einen kleinen Hygiene-Bedarfs-Plan. Normalerweise weicht dieser nicht erheblich von den eigenen Ansprüchen an Sauberkeit und Gesundheit ab. Pflegebedürftige haben vielfach mit einem geschwächten Immunsystem zu kämpfen. Dies erfordert ein sorgsameres Einhalten der allgemeinen Hygiene-Grundregeln.
Beinahe 80% aller Krankheitserreger kommen mit den Händen in Berührung und von dort aus an Haut, Schleimhäute, Gegenstände, Kleidung oder Nahrungsmittel. Händewaschen und Händedesinfektion sind daher die Basis aller Hygienemaßnahmen.
Besonders vor dem Kontakt mit Pflegebedürftigen gilt es:
die Hände jeweils gründlich mit Seife zu waschen.
Da extrem häufiges Waschen mit Seife die Haut stark austrocknet, ist die Händedesinfektion empfehlenswert. Mit entsprechenden Mitteln ist sie schonender und tötet zugleich mehr Keime ab.
Dabei gilt: Entweder Desinfektion oder Händewaschen mit Seife - Beides hintereinander durchgeführt, egal in welcher Reihenfolge, bringt eher Nachteile als einen Zugewinn an Keimfreiheit.
Gepflegte Hände und Nägel sind dagegen ein Plus. Handcremes schützen die Haut.
Reinlichkeit und Frische der Lebensmittel müssen immer gewährleistet sein. Im Haushalt von Pflegebedürftigen ist besondere Achtsamkeit wichtig. Dazu gehört beispielsweise:
Im Haushalt eines Pflegebedürftigen ist es nicht notwendig, extrem scharfe Putzmittel einzusetzen, um Keime in Schach zu halten. Handelsübliche Haushaltsreiniger auf Basis von Zitronensäure oder Essig genügen. Gegebenenfalls muss eine Wohnung oder ein Zimmer „pflegeleichter“ umgestaltet werden, indem etwa ein älterer Teppichbelag gegen einen abwaschbaren Boden eingetauscht wird.
Bettwäsche und Handtücher sind ausreichend oft zu wechseln. Ab einer Waschtemperatur von 60 Grad Celsius haben Krankheitserreger keine Überlebenschance mehr.
Eine aufgeräumte, gut belüftete und gepflegte Wohnumgebung sorgt im Haushalt des Pflegebedürftigen für mehr Lebensqualität.
Das herabgesetzte Immunsystem vieler Pflegebedürftiger macht selbst einen Schnupfen zu einem Risiko. Wer der Pflegetätigkeit etwa mit einer Erkältung trotzdem weiter nachgehen muss, setzt Handschuhe oder einen Mundschutz ein.
Letzte Aktualisierung am 22.11.2023.