Die U4 ist eine Untersuchung im Rahmen der Früherkennung bei Kindern. Sie erfolgt zwischen dem dritten und vierten Monat nach der Geburt. Der Schwerpunkt der Untersuchungsmaßnahmen liegt in der Erkennung von möglichen Störungen der Bewegung und Koordination sowie des Verhaltens, aber auch die Organe und Körperfunktionen werden erneut untersucht.
Die U4 ist die vierte Vorsorgeuntersuchung und wird routinemäßig bei Kindern im dritten oder vierten Lebensmonat vorgenommen.
Das Hauptaugenmerk bei der U4 hat sich gegenüber den vorherigen Früherkennungsuntersuchungen in Richtung der Überprüfung von Bewegung und Koordination verschoben. Es wird in dem ausführlichen Untersuchungsgang aber auch auf die Organe und Körperfunktionen sowie auf soziale Verhaltensweisen geachtet, ebenso wird das Kind erneut vermessen. Die meisten der Untersuchungen bedürfen keiner oder nur einfacher Hilfsmittel, verwendet wird aber auch ein Stethoskop zum Abhören. Von Bedeutung innerhalb der U4 ist auch das Gespräch zwischen dem Kinderarzt und den Eltern.
Der terminliche Rahmen für die Untersuchung sollte von den Eltern eingehalten werden, damit mögliche Erkrankungen nicht zu spät erkannt werden. Es empfiehlt sich, die U4 frühzeitig (bereits am Anfang des dritten Lebensmonats) durchführen zu lassen.
Wie bei den anderen Vorsorgeuntersuchungen wird auch bei der U4 das Baby ausgemessen. So werden Körperlänge, Kopfumfang sowie das Körpergewicht bestimmt. Viele Organe und Systeme werden genauer beurteilt, wie Herz und Atmung (durch Abhören mit dem Stethoskop), Bauch, Verdauungstrakt, Genitalorgane, Knochen, Gelenke und Wirbelsäule, die Schädeldecke und die Haut. Bei Jungen wird darauf geachtet, ob ein Hodenhochstand oder ein Wasserbruch im Hoden vorliegt. Das Sehen wird getestet, indem der Finger bewegt wird und der Säugling diesem mit den Augen folgen soll. Eine Hörüberprüfung erfolgt, indem das Kind auf Ansprache reagieren soll. Zudem achtet der Untersucher darauf, ob das Kind mehrere unterschiedliche Laute von sich gibt. Schwerpunkt der U4 ist die Bewegung und Beweglichkeit, die Koordination sowie auch das Verhalten des Kindes. Es sollte den Kopf für eine halbe Minute selbst halten können und ihn gut drehen können. Die Körperhaltung wird beurteilt. Der Arzt überprüft, ob die Reflexe des Kindes altersgemäß vorhanden sind. Er schaut, ob sich ein soziales Verhältnis zum Kind aufbauen lässt, es also den Untersucher bei Beschäftigung anlächelt. Das Baby sollte nach Gegenständen greifen und diese auch eine Zeitlang festhalten können.
Neben der umfangreichen Untersuchung wird mit den Eltern gesprochen. Sie sollten Bericht geben über etwaige Auffälligkeiten wie beispielsweise Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme, Bewegungs- und Reaktionsstörungen, Erbrechen oder auffälligen Stuhl oder aufgetretene Krampfanfälle. Umgekehrt gibt der Arzt Ratschläge zum Umgang mit dem Kind. Es kommt zur Sprache, was das Kind benötigt. Besprochen werden etwa die Ernährung und Verdauung des Kindes sowie die Schlafverhältnisse.
In der Regel erfolgt zum selben Termin wie die U4-Untersuchung auch eine Impfung. Verabreicht werden Impfstoffe gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Keuchhusten, Kinderlähmung, Diphtherie (Krupp), Haemophilus (Entzündungserreger im Atemtrakt und der Hirnhäute), Hepatitis B sowie Pneumokokken (Erreger von Lungenentzündungen).
Abgesehen von den Impfungen beim selben Termin können bei der U4 im Normalfall keine Komplikationen auftreten.
Mit der U4 sind alle wichtigen Grunduntersuchungen im Alter von drei bis vier Monaten abgedeckt. Bei verschiedenen Auffälligkeiten können weitere Untersuchungen zur Abklärung erforderlich sein. Die auf die U4 folgende Früherkennungsuntersuchung ist die U5, welche mit ungefähr einem halben Lebensjahr durchgeführt wird.
Letzte Aktualisierung am 08.11.2021.