Die Muttermilch enthält wichtige Nährstoffe hoher Qualität und in einer nahezu optimalen Zusammensetzung. Zudem ist sie immer verfügbar.
Neben lebenswichtigen Stoffen (Hormone, Wachstumsfaktoren, Enzyme u.s.w.) enthält die Muttermilch Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Mineralstoffe und Vitamine. Weitere wichtige Bestandteile sind vor allem die Antikörper (IgA) und die weißen Blutkörperchen.
Auch heute ist es immer noch nicht möglich, einen ebenbürtigen künstlichen Ersatz herzustellen. Der unterschiedliche Gehalt an Inhaltsstoffen in der Anfangsmilch (Kolostrum), der Übergangsmilch und der reifen Milch wird zudem den wechselnden Bedürfnissen des Säuglings gerecht.
Vorteile des Stillens gegenüber künstlicher Nahrung:
Schutz vor Infektionen
Laut einer spanischen Studie wird durch das Stillen das Risiko von Infektionskrankheiten bei Kindern unter einem Jahr um 30 bis 56 Prozent reduziert. Der Säugling erhält durch das Stillen Antikörper und Immunzellen des mütterlichen Immunsystems.
Zudem sind in der Muttermilch wichtige Abwehrstoffe vorhanden, die Lysozyme und Laktoferrin. Dadurch ist der Säugling über die Dauer des Stillens hinaus gegen verschiedene Krankheiten immunisiert (Nestschutz).
Erst durch den Kontakt mit Krankheitserregern kann das Immunsystem des Kindes eigene Antikörper entwickeln. Daher bieten die mütterlichen Antikörper für diese Übergangszeit einen zuverlässigen Schutz vor Infektionen. Außerdem enthält die Muttermilch Substanzen, welche die Darmflora positiv beeinflussen.
Positiver Einfluss auf die Intelligenzentwicklung
Mehrere Studien konnten belegen das Kinder, die in den ersten Lebensmonaten gestillt wurden, einen um bis zu sieben Punkte höheren IQ entwickeln. Dieser Effekt soll jedoch laut einer Studie nur bei Kindern vorkommen, die eine bestimmte Version des Gens FADS2 aufweisen.
Zudem konnte festgestellt werden, dass Menschen, welche als Kinder gestillt worden waren, besonders häufig einen höheren Status als ihre Eltern hatten.
Weitere Effekte des Stillens
Durch zahlreiche Studien konnte belegt werden, dass folgende Vorteile entstehen:
- positive Langzeiteffekte auf die Gesundheit gestillter Kinder. Im Vergleich zu mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährten Kindern sind gestillte Kinder seltener krank.
- Schutz vor Erkrankungen wie Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma bronchiale.
- Stillen schützt vor Alkoholismus
- Schutz vor Schizophrenie
- Schutz vor Lebensmittelallergien im späteren Leben
- Verminderung der Säuglingssterblichkeit
- Gestillte Kinder erkranken seltener an chronischen Krankheiten wie Diabetes mellitus, Morbus Crohn oder Ulcerosa.
- Große Bedeutung für die altersgemäße Sprachentwicklung
- Versorgung mit wichtigen Nährstoffen
- Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen in einer gut nutzbaren Form (hohe Verfügbarkeit)
Merke: Ein Überdosieren von Muttermilch ist nicht möglich. Zudem können Zubereitungsfehler wie schmutziges Wasser oder nicht abgekochte Flaschen nicht auftreten. Das Stillen macht demnach unabhängiger und die Unsicherheiten der Mutter bezüglich der Ernährung des Kindes werden ausgeräumt.
Außerdem ist der Geschmack der Muttermilch abhängig von der Ernährung der Mutter. Somit erfährt das Kind früh genug eine große Bandbreite verschiedener Geschmäcker und ist auf Brei- und Familienkost bestens vorbereitet.