Von einer vorzeitigen Plazentalösung spricht man, wenn sich ein ursprünglich normal sitzender Mutterkuchen (Plazenta) von der Wand der Gebärmutter ablöst während die Schwangerschaft noch besteht. So kann es sowohl bei der Schwangeren, als auch beim Kind zu schweren Blutungen kommen.
Schwere, lebensbedrohliche Verlaufsformen treten bei etwa 0,4% aller Schwangerschaften auf, leichte Fälle mit einer Häufigkeit von 0,8%. Damit ist die vorzeitige Lösung der Plazenta zwar eine relativ seltene Schwangerschaftskomplikation, hat aber die höchste kindliche Mortalität. Ist jedoch in einer vorausgegangenen Schwangerschaft schon einmal eine vorzeitige Plazentalösung aufgetreten, liegt das Risiko bei 5-10% dass sich der Mutterkuchen erneut zu früh ablöst. Auch ältere Frauen oder solche, die schon mehrere Kinder zur Welt gebracht haben, haben ein erhöhtes Risiko einer vorzeitigen Plazentalösung.