Pflanzenname Deutsch (Latein): Gemeine Fichte (Picea abies)
Weißtanne, Edeltanne, Rottanne, Rothtanne, Schwarztanne, Feichten, Gräne, Krestling, Pechtanne
Die Fichte ist in Europa beheimatet und kommt hauptsächlich in Mittel-, Ost- und Nordeuropa vor. Sie bevorzugt feuchtes und kühles Klima und ist in Deutschland häufig in den Mittelgebirgen verbreitet. Fichten wachsen meist auf sauren Böden, die durch die schlecht zersetzbare Nadelstreu entstehen.
Die zu den Kieferngewächsen gehörende Fichte kann 25 bis 40 m hoch wachsen und besitzt eine spitzkegelförmige Krone.
Ihr Stamm ist gerade und kann einen Durchmesser von 2 m erreichen. Bei einer jungen Fichte ist die Rinde hellbraun und glatt. Später färbt sie sich rotbraun bis grau und blättert in dünnen Schuppen ab.
Fast waagerecht am Stamm wachsen die Äste. Sie sind etagenartig angeordnet und regelmäßig verzweigt. Die immergrünen Nadeln sind spitz, im Querschnitt vierkantig und haben eine Länge von 25 bis 35 mm. Sie sind spiralig um den ganzen Zweig verteilt.
An den Spitzen der Zweige werden die männlichen Blüten als kurze, rotgelbe Kätzchen gebildet. Die weiblichen Blüten sind 6 cm lange, rote, zylindrische und aufrechte Zapfen.
Zur Samenreife benötigen sie ein Jahr. In dieser Zeit verwandeln sie sich in braune, hängende und holzige Zapfen. Sie sind dann ca. 3 bis 4 cm dick und 10 bis 15 cm lang. Nach der Reife werden sie als Ganzes abgeworfen.
Die Samen sind 4 bis 5 mm lang und spitz-eiförmig. Sie besitzen einen 15 mm langen, hellbraunen, durchscheinenden Flügel.
Die Hauptinhaltsstoffe der Fichte sind ätherische Öle, Vitamine und Harze, das zu einem Großteil aus Terpentin besteht.
Zu den Inhaltsstoffen gehören außerdem Gerbstoffe, Ameisensäure, Invertzucker (Gemisch aus gleichen Teilen Fructose und Glucose), Saccharose und Picein.
Fichtenpräparate wirken schwach antiseptisch (keimtötend), durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, harn- und schweißtreibend, hustenstillend, schleimlösend und krampfmildernd.
Die Fichte kann zur Behandlung von Bronchitis und festsitzendem Husten, aber auch bei rheumatischen Beschwerden und Erschöpfungszuständen eingesetzt werden.
Auch bei leichten Muskel- und Nervenschmerzen kann sie angewendet werden.
In der Volksmedizin finden Fichtenpräparate bei Steinleiden, Hüftschmerzen, Wunden, aber auch bei Gicht, Rheumatismus, Magenkrämpfen und Hautkrankheiten Verwendung.
Tee aus Fichtensprossen soll eine blutreinigende Wirkung haben.
Innerlich kann die Fichte in Form von Tee und Inhalation bei Erkrankungen der Luftwege und äußerlich als Vollbad und Einreibung bei rheumatischen Beschwerden angewendet werden.
Fichtennadelöl darf nicht bei Asthma bronchiale und Keuchhusten angewendet werden.
Fichtennadelöl kann auf Haut und Schleimhäuten Reizungen hervorrufen.
Ebenfalls können bei Anwendung von Fichtennadelöl Bronchospasmen (Krämpfe der Luftröhrenmuskulatur) verstärkt werden.
Letzte Aktualisierung am 01.11.2021.